Immobilienwert in Gefahr

Das Thema Immobilienentwertung durch Windkraftanlagen wird in Deutschland und international intensiv diskutiert – die Ergebnisse sind aber nicht eindeutig. Hier eine sachliche Übersicht:


1. Studienlage in Deutschland

  • RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (2019):
    • Analyse von über 2,7 Mio. Immobilienangeboten in Deutschland.
    • Ergebnis: Immobilien innerhalb von 1 km Entfernung zu
      Windkraftanlagen werden im Schnitt um ca. 7–10 % günstiger angeboten als vergleichbare Objekte weiter entfernt.
    • Je größer der Abstand, desto schwächer der Effekt; ab ca. 8–10 km kein messbarer Einfluss mehr.
    • Quelle: RWI Studie „Property Prices and Wind Turbines: Evidence from Germany“.
  • Immobilienverband Deutschland (IVD):
    • Bestätigt, dass Immobilien nahe Windparks schwieriger verkäuflich sind.
    • Vor allem Einfamilienhäuser im ländlichen Raum betroffen.

2. Internationale Erkenntnisse

  • USA und UK: Manche Studien finden ebenfalls Preisrückgänge im Nahbereich (bis 2 km), andere sehen kaum Effekte.
  • Skandinavien: Teilweise wird ein „landschaftsästhetischer Abschlag“ festgestellt, besonders in touristisch geprägten Gegenden.

3. Mechanismen, die Entwertung bewirken können

  • Sichtbarkeit / Landschaftsbild: Dauerhafte optische Präsenz von Windrädern wirkt negativ auf die Attraktivität eines Hauses oder Grundstücks.
  • Lärm & Schattenwurf: Beeinträchtigungen können zu geringerer Nachfrage führen.
  • Psychologische Faktoren: Auch schon die Erwartung eines Windparks kann Käufer abschrecken.
  • Tourismusregionen: Hier können Immobilien stärker betroffen sein, weil Käufer oft Ruhe und Natur suchen. Weiterhin beeinflussen Windparks die optische Reizwirkung von besonderer Landschaften und Bauwerken erheblich.

4. Fazit

  • Immobilien im direkten Nahbereich verlieren in vielen Regionen spürbar an Wert.
  • Ländliche Immobilien, Einfamilienhäuser, touristische Lagen.

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