Heute brütet mehr als die Hälfte des weltweiten Rotmilan-Bestandes hierzulande. Für den Rotmilan (Milvus milvus) ist Deutschland deshalb in besonders hohem Maße verantwortlich: Das trifft für keine andere Brutvogelart in Deutschland zu, daher wird der Rotmilan manchmal auch als heimlicher Wappenvogel Deutschlands bezeichnet. Sein Verbreitungsgebiet ist nahezu auf Europa beschränkt und es gibt insgesamt nur rund 25.200–33.400 Brutpaare. https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Rotmilan-1868.html

Allein in Sachsen-Anhalt brüten 8% des weltweiten Rotmilan-Bestandes! Besonders dicht besiedelt er unseren Landkreis.

Der große, schlanke Greifvogel ist gut zu erkennen: Er hat einen tief gegabelten Schwanz und das Körpergefieder ist rostrot gefärbt. Die im Flug leicht gewinkelten Schwingen haben charakteristische helle Partien. Sein Nest, das er meist hoch in großen Bäumen baut, „dekoriert“ er gern mit  Stoff-, Plastik- und Papierresten. Früher konnte das auch mal ein Wäschestück sein, das zum Bleichen ausgelegt worden war. https://www.rote-liste-zentrum.de/de/Rotmilan-1868.html

Der Rotmilan lebt überwiegend in offenen, abwechslungsreichen Landschaften mit Äckern, Wiesen und Weiden,  wo er die Beute aus der Luft im Suchflug erspäht. Doch man sieht den hübschen Greifvogel auch über den Dächern unserer Städte und Dörfer nach Nahrung suchen, da zunehmend dichte Mais- und Weizenfelder ihm die Sicht auf Beute versperren oder die Bodenversiegelung durch Industriealisierung keinen Lebensraum für Beutetiere bieten..

Der Rotmilan (Milvus milvus)

Bestandsentwicklung

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der Rotmilan (Milvus milvus) nach dem Mäusebussard der zweithäufigste Greifvogel in Deutschland. Die dann einsetzende intensive Bejagung führte fast zum Aussterben der Art. Ab den 20er Jahren des vorherigen Jahrhunderts erholt sich die Rotmilanpopulation wieder.Seit den 1990er Jahren hat sich der Trend jedoch wieder umgekehrt. Die Veränderungen in der Landwirtschaft haben nach der Wende vor allem in Ostdeutschland zu einem Rückgang um mehr als 50 % geführt. Die Vögel sterben aber auch vermehrt durch die Aufnahme vergifteter Tiere, durch direkte Vergiftung oder illegalen Abschuss. Neuere Untersuchungen des DDA haben gezeigt, dass auch Windkraftanlagen einen erheblichen Einfluss auf die Populationsentwicklung der Art haben. Gebiete mit einer hohen Dichte an Windkraftanlagen zeigen einen signifikanten Rückgang der Rotmilanpopulation. Die Vögel meiden solche Gebiete als Bruthabitat.    https://www.avi-fauna.info/greifvoegel/rotmilan/

 

 

Fotos Rotmilan: B. Schaller

Über 29% der Regionalplanflächen sind sog. Dichtezentren der Milane.

Die Dichtezentren der relevanten Großvögel sollten von Windparks und WEA freigehalten werden. Die in den Dichtezentren lebenden Bestände sollen ihre Funktion als Quellpopulationen, in denen i. d. R. ein Überschuss an Nachwuchs produziert wird, erhalten können. Dieser Überschuss ist notwendig, um Verluste in anderen Regionen mit geringeren Dichten und schlechterer Habitateignung auszugleichen (aus Helgoländer Papier 2014).

NABU: Windkraftausbau nicht ohne Artenschutz

Das Osterpaket der Bundesregierung ignoriert EU-Gesetze zum Schutz der Natur. Zu diesem Schluss kommt ein Rechtsgutachten. Deswegen bittet der NABU nun die EU-Kommission um Abhilfe. Lesen Sie den ganzen Artikel nebst Rechtsgutachten hier.

 

 

Seeadler durch Windkraftanlag€ erschlagen, www.frank-dreves.de/2017/03/09/mordmaschine-windkraftanlage/

Schlagopfer

links: toter Rotmilan WR: Von Martin Lindner - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=49086179

 

Weißstorch von Rotorblättern einer Windkraftanlage gezeichnet, www.frank-dreves.de/2017/03/09/mordmaschine-windkraftanlage/

 

Kranich zerteilt durch Windkraftanlage, www.frank-dreves.de/2017/03/09/mordmaschine-windkraftanlage/

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